MYOPIEPRÄVENTION

 

In unserer Gesellschaft hat man in den letzten Jahren einen Trend zur Kurzsichtigkeit (Myopie) festgestellt. Immer mehr Kinder und Jugendliche werden kurzsichtig und auch die Dioptrienzahl, die dann im Erwachsenenalter erreicht wird, steigt an.

Diese Zunahme wird auch von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) mit Sorge beobachtet, in Asien sind mittlerweile 90 % aller Kinder und Jugendlichen kurzsichtig mit allen Risiken, die damit einhergehen (vor 60 Jahren waren es nur 10-20 %).

Bereits seit einigen Jahrzehnten gibt es viele Forschungsprojekte. Man hat herausgefunden, dass neben genetischen Vorbedingungen verschiedene Faktoren das Auge zu einem weiteren Längenwachstum anregen und es so kurzsichtig machen. So ist es bspw. relevant wie viele Stunden am Tag man sich im Freien, also bei Tageslicht aufhält.

Die Wahrscheinlichkeit, dass bei einem Kind eine Myopie auftritt, sinkt um ca. 30%, wenn das Kind über 14 Stunden pro Woche im Freien bei Tageslicht verbringt.

Hinzu kommt ein negativer Einfluss der vielen Naharbeit, die wir täglich verrichten, bspw. beim Betrachten von Smartphone, Tablet oder am PC. Hier müssen sich die Augen ständig anstrengen, um in der Nähe scharf zu sehen. Auch dies regt das Längenwachstum der Augen an.

Auch die Kontaktlinse als Mittel zur Myopieprävention wird zur Zeit vielseitig untersucht. Einer dieser Ansätze ist der Einsatz von Orthokeratologielinsen, von denen Metaanalysen der Forschung gezeigt haben, dass diese die Geschwindigkeit der axialen Verlängerung bei fortschreitender Myopie um durchschnittlich 45% reduzieren kann.

Kurzsichtigkeit lässt sich nicht rückgängig machen. Doch auch Erwachsene können etwas für ihre Augengesundheit tun. Tipps für die Arbeit im Büro:

  • Alle 20 bis 30 Minuten den Blick bewusst vom Bildschirm abwenden und in die Ferne schweifen lassen
  • Bewusstes Blinzeln hilft müden Augen. Sie werden gleichzeitig gereinigt und mit Tränenflüssigkeit benetzt. Bleiben die Augen zu trocken, können Nachbenetzungslösungen helfen

Bei Pausen im Freien kommt Tageslicht ans Auge – eine wichtige Abwechslung zum blauen Licht von Bildschirmen.